Samstag, 4. Oktober 2025

Rhythmus der Gnade

Intelligenz ist die Fähigkeit, sich dem Wandel anzupassen. Stephan Hawking

Ich hätte gerne jede Woche frisches Sauerteig aus eigener Küche, akzeptiere  und bejahe allerdings in dieser Lebensphase den Wert von Instant Hefe und gebe mich  mit einfachem Hefebrot im Kasten zufrieden. Einfach, gelingsicher und aus eigener Küche. 

Ich hätte gerne etwas mehr Abwechslung in meiner Menüplan, akzeptiere aber dass es weder die Zeit noch der Geldbeutel in dieser Lebensphase erlauben. Also essen wir uns weiterhin an (aus meiner Sicht) einfachen, kostengünstigen und gesunden Gerichten satt. Hähnchen mit Kartoffeln, Reis mit Hack-Gemüsesosse, Pizza, Hähnchen-Tarte, Guiso (Eintopf), Kartoffeln mit Hackbraten ... falls dir auch mal Ideen fehlen. 

Ich liebe eine ordentliche Wohnung, akzeptiere aber dass herumliegendes Spielzeug auch seinen Wert hat: hier herrscht Leben, hier ist Familie. Und nur weil ich einmal die Duplos aufräume, heisst es noch nicht, dass Sohnemann nicht beschliesst, hernach gleich wieder nach der Dose zu greifen und alles auszuschütten. Sei's drum.  Trotzdem freue ich mich abends, wenn ich zumindest grob einmal aufräumen kann und morgens nicht über Klötze stolpern muss. 

Ich würde mich gerne wieder mehr meinem Figurtyp entsprechend kleiden, akzeptiere aber, dass mein After-Baby-Body noch volle Präsenz behält und nur wenige Teile im Kleiderschrank wirklich passen, geschweige denn stilltauglich sind. 

Ich übe den "Rhythmus der Gnade" ein, ein Wort, dass ich von Tania R., Youtube Kanal, aufgeschnappt habe. Gefiel mir gut der Begriff. Erinnere mich selbst immer wieder daran. 

Ich akzeptiere, dass vieles in dieser Lebensphase als Kleinkind-Baby-Mama anders läuft. Anders, als ich es gedacht habe. Anders, als andere es erleben. Anders, als ich erwarte, dass es sein sollte. Das einzige (oder besser gesagt: der Einzige), der gleichbleibt, ist mein himmlischer Vater. Ich lerne es gerade neu, zwischen der 10ten Windel am Tag und dem übergekochten Reis bei ihm zur Ruhe zu kommen und mich von ihm ganz neu leiten zu lassen. 

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lr 

Donnerstag, 10. Juli 2025

Blog Wirr Warr

Ich habe eine Stunde am gegenabend geschenkt bekommen. Die Oma und Opa nahmen den fast zweijährigen Sohnemann spontan mit für eine Stunde. Der Gatte ist noch nicht von der Arbeit zurück. Tereré war sowieso aufgestellt, die Cookies der Schwiegermutti lockten also regelrecht - ach ja, das Bloggen auch!

Ganze zwei Monate hat hier wieder Ebbe geherrscht. Nein, ich gelobe in dieser Lebensphase nicht Besserung. Bloggen ist ein nettes Nebenhobby, dass ganz sicher in anderen Lebensphasen wieder mehr Beachtung erhalten wird

Wir haben abwechslungsreiche Tage hinter uns. Schwanger mit Kind Nr. 2 brachte mir in diesen letzten Wochen regelrecht bewegunsunfähige Schmerzen im unteren Rücken und Hüfte und Beckenboden. Heben war sogut wie unmöglich. Die FA hatte mir schon "reposo parcial"  verschrieben. Mit Kleinkind eine wahre Lebenskunst. Ich hinkte und lahmte durch den Alltag. 

Schliesslich wurde ich nach unerträglichen Schmerzen doch für einen Tag interniert, um die Schmerzen einmal unter Kontrolle zu bekommen. Ein Hoch auf eine gute eingestellte Schmerzmedikation! Ich bin ja eher zurückhaltend mit Medikamenteneinnahme, und meine immer, an die Ursache zu gehen mit z.B. Übungen in dieem Fall ist effektiver. 

Diesmal hielt und gelobe ich mich aber brav an die Medikation zu halten, damit Baby die letzten 2-3 Wochen noch tüchtig gedeien und reifen kann und Mami sich schont. 

Das Lied, dass der Youtube Algorhythmus mir anzeigte, ging mir in diesem Sinne zu Herzen: Da ist immer noch Kraft  

Ich musste einsehen: Nein, es geht nicht. Ich muss jetzt Hilfe annehmen, um den "Schaden" zu begrenzen. Immerhin will man nicht gerne ein Frühchen auf die Welt bringen müssen, wenn es sich verhindern l¨sst.  

Donnerstag, 1. Mai 2025

Gesegnet und doch überfordert

Dieser Beitrag wurde für das Mennoblatt (lokale Zeitschrift für Gemeinde und Kolonie) verfasst.

 

Im August 2023 wurde ich Mutter. Wie ich die folgenden Wochen und Monate erlebte, möchte ich kurz berichten. 

Der Start mit unserm ersten Baby war nicht so reibungslos, wie man es sich oft ausmalt. Unser Junge schrie die ersten zwei Wochen stundenlang in der Nacht, was uns als Eltern an unsere körperlichen und emotionalen Grenzen brachte. Alle sagten uns: “Genießt euer Baby!” - aber wir empfanden es nicht als Genuss, denn am Tag mussten wir uns erholen und verarbeiten, dass Tags scheinbar alles in Ordnung war und es nachts dann wieder losging.  

Ich als Mutter kämpfte mit den üblichen postpartalen Beschwerden. Hinzu kam, dass der Schlafmangel mich viel kostete - die Gedanken ratterten in einem Fort und kamen nie zur Ruhe. Ich bin ein lösungsorierentierter Mensch und es kostete mich anzuerkennen, dass ich hier an meine Grenzen kam und hilflos war. Ich schrie meine Not innerlich zu Gott, während mein Mann nachts das Kind herumtrug.  

Nach zwei Wochen griff Gott ein! Es wurden verschiedene Unverträglichkeiten bei unserm Jungen festgestellt, woraufhin ich meine Ernährung komplett umstellte und nach ein paar Tagen schliefen wir Gott sei Dank alle besser!  Zeitgleich veranlasste meine Frauenärztin, dass ich medikamentöse Therapie bekam gegen meine innere Unruhe (ansiedad). Das half mir im ganzen ersten Jahr, ruhiger zu bleiben und die vielen Veränderungen besser zu akzeptieren.  

Auch das Stillen verlangte einiges ab von mir und wollte nicht so recht gelingen anfänglich. Der Besuch einer Stillberaterin half mir, auf einiges besser zu achten und sprach mir vor allem Ermutigung zu. Warum ich davon so unverblümt schreibe? Ich glaube, wir brauchen etwas mehr Realismus in diesem Bereich. Man sieht oft in WhatsApp Status nur die zuckersüßen Babyfotos und es entsteht ein einseitiges Bild von Elternschaft, bzw. Babyalltag.  

Nach einigen Wochen merkte ich, dass ich jetzt an dem Punkt angekommen war, mein Baby wirklich auch zu genießen. Der Fütter-Wach-Schlafrhythmus hatte sich eingependelt und ich konnte in den Schläfchenpausen auch etwas zur Ruhe kommen und/oder einiges an normaler Hausarbeit erledigen. Mittagmachen war beispielsweise eine Sache, wo ich schnell merkte: Da brauch ich eine neue Routine. Das kann ich nicht alles bis um 11 Uhr lassen, denn gerade dann will mein Baby gestillt oder bespaßt werden! So machte ich also von morgens an scheibchenweise Mittag.  

Die medikamentöse Therapie verlangte auch, dass ich psychologische Hilfe in Anspruch nahm, was mir half, die Geburt und die ersten Wochen besser zu verarbeiten. Nach einem halben Jahr bat ich eine ältere Schwester aus der Gemeinde, mir eine Mama-Mentorin zu sein. Sie sagte zu und wir trafen uns regelmäßig, um über alles zu reden. Auch die Teilnahme an einem Mutter-Kind-Kreis tat mir gut und half mir immer wieder zu sehen und zu hören: “Was du erlebst, das ist normal. Nein, wir haben auch nicht gut geschlafen diese Nacht, du bist also in guter Gesellschaft. Ja, unsere Siestas sind auch jedes Mal ein Glücksspiel...” und so weiter. Es gibt mittlerweile in Filadelfia mehrere solcher Initiativen von Mutter-Kind-Treffen und dieses kann ich jeder Mama nur wärmstens empfehlen! 

Heute ist unser Erster fast 2 Jahre alt, spielt ausgelassen und ist ein glückliches und zufriedenes Kind. Seine Unverträglichkeit war nach 5-6 Monaten komplett weg und wir konnten wieder zu normalem Essen greifen.  

Mittlerweile erwarten wir das zweite Kind und ich kann sagen, dass ich gerne Mutter bin und mich mittlerweile immer mehr mit dieser neuen Rolle identifizieren kann.  

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lr

Montag, 10. März 2025

Lebe leichter Inspiration

Falls du eines meiner Lebe leichter Teilnehmer bist...Hier auf diesem Blog kannst du ein bisschen nachspüren, wie ich das absolut geniale Konzept lebe.. Zuallerst natürlich als Person, die selbst immer wieder darum bemüht, ihr Gewicht zu halten und nicht zuletzt als Coach, der selbst Ideen und Impulse gibt.

Stöber doch mal...

Winterfrühstück 

Zurückrudern 

Gemüseverliebt 

Lass dich inspirieren  

Essen, was mir schmeckt 

Pure Gewohnheit 

Grau oder Regenbogen? 

Immer Nachtisch? 

Da hilft auch kein Abnehmtee 

 

Mittwoch, 19. Februar 2025

Von guten und besseren Entscheidungen

Man sagt, wir treffen täglich an die 3000 Entscheidungen. Die allermeisten unbewusst. Die erste Entscheidung, die ich täglich treffe ist neuerdings, ob ich zu Frühstück Müsli mit Obst und Joghurt oder eher herzhaft ein Käsebrot mit Gemüse esse. Ok, das ist nicht allzu tief. 

Aber einige bessere Entscheidungen habe ich die letzten Wochen getroffen.

Die Entscheidung, vorerst keine Lebe-leichter Gruppenkurse mehr zu geben. In einer anderen Lebensphase hoffentlich wieder, momentan passt es nicht in meinen Alltag.

 Die Entscheidung, die Instagram App vom Handy zu entfernen. Instagram bringt mich in meinem Alltag immer wieder dazu, die Aufmerksamkeit von dem, was ich habe, was ich kann und bin, quasi von meiner Familie, meinem Zuhause hin zu dem hinzulenken, was andere haben, können und wie es bei ihnen aussieht. Das tut mir meistens nicht sehr gut. Ich konsumiere IG also seit neuestem nur noch über den Computer. Und das eher selten. 

Die Entscheidung, mich in dieser Schwangerschaft wegen möglicher Gewichtszunahme nicht ganz so verrückt zu machen wie in der ersten Schwangerschaft. (Und ja, ich bin tatsächlich mit Baby#2 schwanger!) 

Welche gute und welche bessere Entscheidung hast du die letzte Zeit denn getroffen?

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lr

 



Donnerstag, 23. Januar 2025

Lebe leichter die vierte...

Nein, nicht die vierte Veränderung. Auch nicht der vierte Teller. 

Sondern das vierte Jahr als Coach selbstständig unterwegs. Mit dem Lebe leichter Konzept. 

Selbstständig. Selbst und ständig am tüfteln. 

In diesem Jahr habe ich entschieden, mich aufs Einzelcoaching zu beschränken. Daher weite ich da jetzt mein Angebot aus. 

Sitze schon wochenlang am Rechner, bereite Notizen und Präsentationen vor, arbeite Fragen und Flyer aus, und und und. Ich verrate mal lieber nicht zu viel...

Habe schon gemerkt, dass man als Selbstständige selbst schauen muss, wie man so arbeitet, dass man...

a. genügend Zeit für das Wichtige findet, sprich: wenn ich alles alleine mache auch in der Selbsständigkeit, muss ich schauen, wie ich alles organisiere. Mit Kleinkind und full Haushalt definitv ein Spagat, aber ich tus weil es mir Flow gibt und Kraft für den Alltag!

b. dass ich so arbeite, dass auch für mich was rausspringt und ich auch Kunden generiere.

Ok, das klingt jetzt vielleicht sehr technisch und sperrig...ist aber die Tatsache. 

Aber für den Start dieses Coachingjahres bin ich zuversichtlich. Die ersten Kundengespräche laufen, die Anmeldungslink werden schon versendet, und ich freu freu freu mich auf neue Teilnehmer, die ich für das genialeste Gewichtskonzept ever begeistern kann!


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lr

Freitag, 17. Januar 2025

Grace

Wir haben schöne Tage hinter uns. Tage voller Lachen, Urlaub, viel Zeit als Familie, neue Orte kennen gelernt, neue Menschen getroffen. Wir haben ausgiebig gebadet, Sonne getankt und reichlich Natur aufgesogen. 

Das ist Gnade.

Wir haben genauso schwere Tage hinter uns (und stehen noch teilweise mitten drin!). Tage voller Krankheit mit Sohnemann, Fiebernächte ohne Schlaf, Bangen und Wachen am Kindsbett bei Durchfall, quengliges Gejammere wohl wegen den Zähnen, kein fröhliches Kind, sondern geknirschte Laune von morgens bis abends.

Auch das kommt unter die Gnade Gottes

Von meiner Zeit im IBA (Bibelinstitut der Mennoniten Brüdergemeinden in Paraguay) ist mir ein Satz einer Dozentin sehr deutlich hängen geblieben (und ich musste dran denken, da wir just diese Dozentin in unserm Urlaubsort antrafen - netter Zufall!): 

"An den schönen Tagen ist es die Gnade, die uns demütig hält. An den schweren Tagen ist es die Gnade, die uns aufrichtet." (Johannes 1, 16)

Nothing more to say...

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lr

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Brauchst du auch hin und wieder Motivation?