Das Spannende am Leben...ist das Leben selbst, nicht das Essen. Gegen
Lebenshunger hilft eben keine Schokolade."
Über
diesen tollen Satz sprachen wir in der Kursstunde als Lebe-leichter Gruppe. Da
steckt soviel Wahres drin! Und nein, der stammt nicht aus meiner Feder, sondern
aus dem (wie kann es anders sein) Lebe leichter Programmbuch.
Eine
Teilnehmerin erzählte, wie ihr (verändertes) Gegenabend-Tereré-Ritual jetzt
aussehe:
Wenn
ihr Mann von der Arbeit käme, hätte sie vorher immer Tereré (kaltes Getränk
hierzulande) uind Chipa (herzhaftes Gebäck) vorbereitet, um den Gegenabend
gemeinsam zu geniessen.
"Jetzt
trinken wir nur noch Tereré - die Chipa lassen wir weg." Ganz im
Lebe-leichter Stil halt. Denn die Chipa zwischen den Mahlzeiten gelten als
Snack. Also lassen.
Als
Coach hackt man da gerne nochmal nach...
"Wäre
der Gegenabend dadurch besser, wenn du noch Chipa dazu essen würdest?",
fragte ich sie.
"Nein,
überhaupt nicht. Tereré reicht uns. Nicht mal meinem Mann fehlen die
Chipa."
Solche
Geschichten liebe ich. Sie zeigen mir, dass die Bedeutung des Essens im Kopf
abnimmt. Dass gute Momente, schöne Rituale nach und nach nicht mehr ganz so
fest an Essen verbunden sind.
Denn
seien wir mal ehrlich:
Unsere mennonitische (na gut, deutsch mit russischem Einschlag geht auch)
Kultur ist sehr stark an Essen gekoppelt. Reichhaltig essen. Viel Essen. Oft
auch hochkalorisch. Es gibt wohl kaum Feierlichkeiten, Begegnungen und Events,
wo NICHT gegessen wird. Ja mehr noch, man fühlt sich oft sogar schuldig, wenn
man nichts zum Essen da hat, würde jemand spontan vorbei kommen.
Das
bringt mich zum Nachdenken.
Wie
wäre es, das Spannende am Leben nicht mehr (nur) im Essen zu suchen, sondern in
sozialen Begegnungen und Gemeinschaft?
Der Körper braucht Nahrung und die
Seele braucht Beziehungen. Die Seele braucht keine Unmengen an Kekse. Die gehen langfristig eh auf die Hüfte. Muss ich mir selbst auch immer wieder sagen...
lr
Ursprünglich veröffentlicht Dezember 2021, überarbeitet 2024