Montag, 25. Mai 2020

Hallo Unzufriedenheit - Haushaltsgedanken Teil 2

Es gibt eine richtige und eine falsche Zufriedenheit. 
Fieberhaft überlegte ich am Sonntag, was mir an meinem Häuslein eigentlich nicht mehr gefiel. Ich war nicht mehr zufrieden mit unserer 3-Zimmer Wohnung. Seit Wochen tigerte ich unzufrieden durchs Haus, innerlich knurrend über die ewige Unordnung, die Ballungszentren - wo das Gerümpel nahezu magisch angezogen wird, und über mein fehlendes Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden. 
Eine gewollte Unzufriedenheit, denn sie bewirkte, dass ich Montagmorgens aktiv wurde. Hatte mir am Sonntag einige Ideen aufgeschrieben, was ich mal wieder verändern könnte. Den Gatten hatte ich auch schon vorgewarnt, dass wohl einiges verändert werden würde. Wohlwollendes Nicken von seiner Seite...
Hier meine Tips:
- Aus Eins mach Zwei: Was vorher unsere Abstellkammer und mein Homeoffice vermischt war, wurde jetzt stirkt getrennt. In die Mitte des Raumes stellte ich zwei hohe Bücherregale, die den Raum optisch und räumlich trennen. Die offene Bücherregalseite zum Office hin. Endlich eine separate Homeoffice-Ecke! Sehr zu empfehlen.
-Austauschen von Regalen und "Stehrümmchen" (so wird es heutzutage genannt - also Sachen die herumstehen, Deko und so..). Ein halbhohes Regal, das bis dahin in unserem Eingang stand, und erste Anlaufstelle für Gerümpel war, tauschte ich aus mit einem Tischchen, das in der Küche diente, und voilá - es passte hier besser und war dort offensichtlich bis dato fehl am Platz gewesen. So hatte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. 
-Lichterkette anbringen: Für meinen Geschmack sind Lichterketten eine preiswerte, vielseitig einsetzbare Licht- und Dekorationsquelle. Der Gatte und ich haben abgemacht, es sind "Lichterketten" und nicht "Weihnachtslichter", wie sie vielerorts heißen. 
- Sofas umstellen: Die schnelleste, effektivste und raumverändernste Methode, die es gibt. Ich mache Mut zu experimentieren, wie kann man die Sofas noch hinstellen kann, dass es gut aussieht und Raum gibt. 
Jetzt bin ich zufrieden mit meiner Wohnung. Hallo Zufriedenheit! Meine Wohnung ist nicht perfekt, sie ist nicht groß, aber wir fühlen uns wohl. 
Womit bist du in deiner Wohnung, deinem Raum unzufrieden? Welche kleinen Veränderungen könntest du machen, um dich wieder wohler zu fühlen. Gerade in dieser Quarantäne ist unser Haus unser Rückzugsort für lange Zeit. Da müssen wir uns doch wohlfühlen, oder? Lasst uns aktiv werden!

lr

Mittwoch, 20. Mai 2020

Kampf der Jogginghose

"Wer eine Jogginghose trägt, hat sein Leben nicht im Griff" - Karl Lagerfeld.

Hand aufs Herz - wer zieht zuhause noch am liebsten die Jogginghose an? Ich ertappe mich immer wieder dabei..

Unlängst sagt doch der Gatte zu mir: "Du hast doch noch andere Kleider als nur immer diese..." - so beiläufig. Aber ich wurde wachgerüttelt. Hatte nämlich gerade meine Jogginhose an. Schau ja nicht mal ich gerne in den Spiegel damit..

Als ich dann noch diesen Spruch von Karl Lagerfeld las, wusste ich, dass ich ab sofort weniger mit Jogginghosen im Haus herumlaufen wollte. Klar, zum Sportmachen ja, versteht sich. 

Aber wieso erlaubt man sich, zuhause - da wo man am liebsten ist, mit den liebsten Personen der Welt, schlampige Kleidung? Gemütlichkeit? Wohl eher Faulheit! Warum die schönen teuren Sachen immer für "andere" lassen? Für besondere Momente außer Haus? Habe mir vorgenommen, das zu ändern, und immer wieder mal zuhause die tolle Kleidung im eigenen Haus anzuziehen.  Fühlt sich edel und wertvoll an. 

Nur mit dem Tipp, sich für zuhause zu schminken, werde ich noch nicht ganz warm. Fange am besten mal nur mit der tollen Kleidung an. 
Wer noch? 

lr



Montag, 11. Mai 2020

Mein Sauerteig und ich

Schon mal was von "Teig füttern" gehört? Ich auch nicht - bis vor einem halben Jahr. Meine Freundin erzählte mir, sie füttere nun täglich ihren Sauerteig. Eine Woche lang. Hä? Was soll das sein? 
Einige Monate später war ich unzufrieden mit unserem mennonitischen Brotteig-Rezept, wusste ich doch, dass ich bei meinem Deutschlandaufenthalt 2013 weit besseres Brot in Deutschland gegessen hatte. Nun ja, mennonitische Rezepte in Ehren, aber dieses Rezept war einfach "zu normal". Ich wollte das Rad irgendwie neu für mich und uns erfinden. Also fing ich an "youzutuben", stieß wieder auf diesen Begriff "Sauerteig" und machte mich schlau. 
Nun, der erste Schritt war also, ein Anstellgut anzuzüchten. Indem man (wie meinen Freundin erzählt hatte), jeden Tag zu der Mehl-Wasser-Pampe etwas mehr Mehl und Wasser hinzugibt, quasi "füttert". Diese Dame erklärt das Ganze für mein Befinden sehr verständlich: https://www.nicoleszuckerwerk.com/mischbrot-mit-sauerteig/
Nach einer Woche war mein Anstellgut kräftig und ich konnte den Vorteig herstellen, einen Tag später dann das erste Sauerteig Brot backen. Ich sag nur: HUI! Kein Vergleich zum mennnonitschen Hefebrot Rezept. 
Hier nun mein Fazit nach etwa 4 Monaten "Sauerteig-Erfahrung".
- Der Geschmack ist gewöhnunsbedürftig.
- Das Brot hält sich luftdicht tagelang frisch.
- Das Brot ist super bekömlich.
- Der leicht säuerliche Geschmack ist ein Genuss für den Gaumen. 
- Sauerteigbrot benötigt etwas mehr Zeit. Man muss den Vorteig jeweils einen Tag vorher zubereiten. Dafür hat man hinterher ein besseres Ergebnis.

lr

Mein "Warum" zu diesem Blog

Bevor ich diesen Blog öffnete, habe ich lange mit mir gehaddert. 
"Es gibt doch genügend Blogs, wer sollte meinen denn lesen..." 
"Was habe ich denn schon zu sagen, was nicht ein anderer vor mir schon gesagt hat?"
"Worüber soll eine deutschsprehchende Frau aus Paraguay, deren Identität wohl interessant ist (ich sag bloβ: weibliche Mennonitin, gläubige Christin) denn überhaupt schreiben?"

Aber ich schreibe einfach für mein Leben gern! Ich trage mein Herz nicht auf der Zunge, aber in den geschriebenen Worten. Im Dichten.
Ich selbst will leicht und gelassen durchs Leben gehen. Nicht leichtfertig, auch nicht leichtsinnig, sondern leicht. Mit weniger Ballast, Sorgen, verworrenen Gedanken, neidvollem Hinsehen, nicht egozentrisch - nun, dafür muss ich vieles einfach aufschreiben, damit es einen Raum bekommt außerhalb meines Selbst. Daher dieser Blog. 
Ich bin auf dem Weg. Ich bin nicht perfekt und ich arbeite  auch nicht daran! 

Lebe gelassen und leicht ist also ein Raum für meine Gedanken, Erfahrungen, Erlebnisse und Inspirationen. Mögest auch du, lieber Leser, inspiriert werden zu mehr Gelassenheit und Leichtigkeit in deinem Leben!
.
lr

Mittwoch, 6. Mai 2020

Fleißige Hausfrau - Modus

Jetzt lobe ich mich mal selbst, wenn es sonst keiner tut. Es ist 11 Uhr mittags, das Mittag steht im Ofen, die Beilage habe ich gestern doppelt gekocht - reicht also noch. Sogar einen Quarkkuchen stellte ich vormittags noch in den Ofen. Nicht zu vergessen: Das Brot im Brotbackautomaten. Die Wäscheladung für heute ist gewaschen, das Haus einigermaßen ordentlich. Ich selbst bin etwas gestylt, habe morgens Sport gemacht, gesund gefrühstückt. Das nenne ich "fleißig". 
Ob alle Tage so laufen? Bei weitem nicht! Aber heute läuft es einmal im Modus "Fleißige Hausfrau". Das lob ich mir. Die chaotischen Tage kommen auch wieder .. Sei's drum!

Montag, 4. Mai 2020

Warum "Regeneration" mein Wort des Jahres ist

Für 2020 hab ich mir als Wort des Jahres "Regeneration" ausgesucht.
Das kam so: 2019 wurde ich im Youtube auf einen Sportwissenschaftler namens Ingo Froböse aufmerksam, der ein Kenner auf seinem Gebiet ist. Ich bin ja kein Sportler, aber in einem Interview wurde ich hellhörig. (Verlinke hier das Interview: https://www.youtube.com/watch?v=bz1OIwTJ2ck&t=1246s)
Er behauptete nämlich, die Welt hätte heutzutage kein "Belastungsproblem, sondern ein Regenerationsproblem".  In der Sportbranche würde man laut Froböse immerzu mit den Sportlern an der Belastungsgrenze gehen, und danach aktiv die Regenerationsphase einleiten.
Über diese Aussage musste ich lange nachdenken. Belastet fühlte ich mich immerzu. Aber was ist mit Regeneration? Nun ja, Stress abbauen, wurde vor einigen Jahren gesagt. Durch Sport, Lesen, was immer. Tat ich doch auch. Trotzdem fühlte ich mich immerzu belastet.
Ich musste erkennen: Ich darf mich nicht so sehr um die gegenwärtige Überbelastung kümmern, sondern bewusst mehr regenerieren. Regeneration kommt vom lateinischen Wort "regeneratio", und heißt neuentstehen. Die verbrauchte Energie des Tages muss neuentstehen. Klar, durch Schlafen entsteht sie. Aber auch darüber hinaus ist es sinnvoll, etwas dafür zu tun.
Aber noch etwas war mir neu:
Prof. Froböse behauptet, man regeneriert nicht abends lümmelnd vor dem Fernseher, sondern wenn man aktiv abends etwas für seine Regeneration tut, z.B. eine Runde um den Block gehen. Also aktiv werden. Abends Wein trinken, eine große Mahlzeit, langes Fernsehen - das alles ist für einen Körper nach einem anstrengenden Tag nicht Regeneration, das ist Stress für ihn! Kein Wunder, wenn man dann also nachts nicht gut schläft.
Regeneration - das Wort entdecke ich für mich dies Jahr. Habe es noch nicht ganz erfasst. Bin gespannt, wie es weitergeht.

lr

Freitag, 1. Mai 2020

"Erfolg zieht Erfolg nach sich" - Haushaltsgedanken

Haushalt - was ist das nicht für ein altmodischer Begriff - ging mir früher durch den Kopf, als ich in meinen frühen Zwanzigern daran dachte, selbst einmal "typische Hausfrau" zu sein. Nee, ich machs anders, dachte ich damals. "Ich studiere einmal so viel, verdiene damit so gut, dass ich meinen Haushalt von anderen machen lasse. Meine wertvolle Zeit und Fähigkeiten verstecke ich doch nicht in einem Haushalt..." Das ist kein Scherz, das dachte ich wirklich. 

Nun ja, Studium hin oder her, seit ich Ehefrau, Hausfrau und Berufsfrau bin, hat mich das Leben Besseres gelehrt. Es liegt durchaus ein Reiz darin, tagtäglich auf Arbeit zu gehen und Erfüllung darin zu finden, ABER ...kaum zu glauben, aber wahr, den Haushalt geschickt führen, bringt keineswegs weniger Erfüllung! Im Gegenteil: es erfordert Geschick, Tüchtigkeit, Plan, Organisation, Kreativität ... und blablabla, kennt man ja. 

Lasst es mich erklären, warum ich heute meinen Haushalt liebe:

Ich sehe schnelle Erfolge. Anders als im Berufsleben, wo man oft erst spät Erfolge sieht (zumindest wenn man Lehrerin ist und täglich scheinbar das Gleiche hundertmal sagt und tut, ohne Erfolg...naja, anderes Thema), sieht man im Haushalt schnell Erfolge. 
Spüle schmutizig? Wischen! Check Erfolg. 
Ofen schmutzig? Putzen. Check Erfolg. 
Fenster voller Staub? Putzen. Check Erfolg. 
Viel Abwasch? Abwaschen! Ahh, was für ein Erfolg, eine saubere Küche. 

Ich habe gemerkt, viele kleine Erfolgserlebnisse im Verlaufe des Tages geben einer Hausfrau ein Glücksgefühl; auch wenn es kein anderer bemerkt, die Hausfrau selbst hat den größten Nutzen davon. Dem Gatten fällt das mit dem Ofen, der Spüle und dem Abwasch wohl nicht auf, aber er geniesst eine erfolgreiche, entspannte und glückliche Ehefrau. Deal, oder? 

lr

Weiterlesen

Brauchst du auch hin und wieder Motivation?