Haushalt - was ist das nicht für ein altmodischer Begriff - ging mir früher durch den Kopf, als ich in meinen frühen Zwanzigern daran dachte, selbst einmal "typische Hausfrau" zu sein. Nee, ich machs anders, dachte ich damals. "Ich studiere einmal so viel, verdiene damit so gut, dass ich meinen Haushalt von anderen machen lasse. Meine wertvolle Zeit und Fähigkeiten verstecke ich doch nicht in einem Haushalt..." Das ist kein Scherz, das dachte ich wirklich.
Nun ja, Studium hin oder her, seit ich Ehefrau, Hausfrau und Berufsfrau bin, hat mich das Leben Besseres gelehrt. Es liegt durchaus ein Reiz darin, tagtäglich auf Arbeit zu gehen und Erfüllung darin zu finden, ABER ...kaum zu glauben, aber wahr, den Haushalt geschickt führen, bringt keineswegs weniger Erfüllung! Im Gegenteil: es erfordert Geschick, Tüchtigkeit, Plan, Organisation, Kreativität ... und blablabla, kennt man ja.
Lasst es mich erklären, warum ich heute meinen Haushalt liebe:
Ich sehe schnelle Erfolge. Anders als im Berufsleben, wo man oft erst spät Erfolge sieht (zumindest wenn man Lehrerin ist und täglich scheinbar das Gleiche hundertmal sagt und tut, ohne Erfolg...naja, anderes Thema), sieht man im Haushalt schnell Erfolge.
Spüle schmutizig? Wischen! Check Erfolg.
Ofen schmutzig? Putzen. Check Erfolg.
Fenster voller Staub? Putzen. Check Erfolg.
Viel Abwasch? Abwaschen! Ahh, was für ein Erfolg, eine saubere Küche.
Ich habe gemerkt, viele kleine Erfolgserlebnisse im Verlaufe des Tages geben einer Hausfrau ein Glücksgefühl; auch wenn es kein anderer bemerkt, die Hausfrau selbst hat den größten Nutzen davon. Dem Gatten fällt das mit dem Ofen, der Spüle und dem Abwasch wohl nicht auf, aber er geniesst eine erfolgreiche, entspannte und glückliche Ehefrau. Deal, oder?
lr
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