Samstag, 20. Juni 2020

100 Tage Homeschooling

Gestern schlossen wir den 100sten Tag des Hausunterricht bzw. Online-Unterricht ab. Was für ein Meilenstein. Anfangs dachte ich auch nicht, dass es machbar wäre. 

Aber Eltern, Schüler und Lehrer sind mächtig daran gewachsen in dieser Zeit. Medientechnisch gesehen haben wohl die Eltern viel dazu gelernt, denn einige mussten erst einmal lernen, etwas auszudrucken. Die Vorteile und die Möglichkeiten des  Youtubes und Internet ist glaube ich in dieser Quarantäne jedem deutlich geworden. 

Es gab Schüler, denen es locker vom Hocker fiel - die ihre Aufgaben mit sehr viel Selbstständigkeit und Ausdauer erledigten. 
Andere musste ich zwischendurch mächtig anfeuern (wenn mir die Eltern den Hinweis auf Entmutigung gaben). 

In einer Woche schliessen wir das erste Semester ab und gehen in eine 4wöchtige Pause. Das wird uns allen guttun. Wir müssen uns neu orientieren. Jahrespläne müssen neu durchdacht werden. Themen müssen neu definiert werden. Die allgemein Medienmüdigkeit braucht Erholung. Unserer aller Prioritäten für 2020 wurden drastisch durchgeschüttelt in dieser Corona-Krise. 

Ich empfinde es aus der Sicht der Lehrer schön, dass Eltern in dieser Zeit mehr Einblick in das Unterrichtsmaterial und -stoff des Kindes haben und aktiver in den Lehr- und Lernprozess eingebunden wurden. Manche Stärke und auch Schwäche des Kindes konnten Eltern nun schwarz auf weiß erleben, bzw. entdecken. 

Auch dass Familien mehr Zeit miteinander verbracht haben, es sich zuhause gemütlich gemacht haben, finde ich als eines riesiges Plus für die Entwicklung der Kinder. Davon habe ich immer wieder zu hören bekommen und auch die unzähligen WhatsApp-Status berichten davon. 

Das Jahr 2020 wird uns in zweierlei Erinnerung bleiben: Ein negativer Beigeschmack, weil Dürre, Landeskrise und Gesundheitskrise unser Leben durchgeschüttelt haben. Ein positiver Beigeschmack, weil Familien, Ehen (das hoffe ich zumindest) und zum Teil auch Gemeinden neu ihre Prioritäten und Vorgehensweisen überdenken mussten und neue Wege gehen mussten. 

Ich hoffe für mich, dass der positive Beigeschmack länger bei mir andauert als der negative. 

lr

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