Wenn ich schreibe, ordnen sich meine Gedanken. Am liebsten schreibe ich per Hand. Morgens. Ins Tagebuch. Bei Mate und stiller Zeit. Ok, das war vor ca 2 Jahren. Seit Sohnemann in unser Leben getreten ist, kommt das nicht mehr allzuhäufig vor. Wollte nur kurz einmal die Erinnerung geniessen...
Zurück zu den geordneten Gedanken. Es kommt so häufig vor, dass so vieles im Alltag passiert, dass wir unseren Gedanken nicht hinterher kommen. Spätestens nach ein paar Tagen merkt man dann: "Halt. Jetzt ist Rückzug und Reflektion angesagt".
Ach, ich wollte ja über das Schreiben schreiben. Ich komme nicht mehr dazu. Diesen Blogpost verfasse ich, weil Sohnemann heute beschlossen hatte, dass er sein Mittagsschläfchen erst ab 13:30 beginnen wollte. Da war meine eigene Müdigkeit so weit verflogen, dass ich beschloss: Auf, mein Herz. Nutze die Zeit jetzt, stell dir einen Tereré auf und hau auf die Tastatur! (lach!)
Wie dem auch sei. Das Leben mit einem 15-monatigen Sohnemann zu erleben, erlaubt die ganze Bandbreite der Gefühle. Bei Sohn und Mama. Nie hätte ich gedacht, dass das Muttersein einen so mit den eigenen herausfordernden Gefühlen konfrontiert. Da bin ich dran. Kann dazu keine grossen Weisheiten momentan zum Besten geben. Sage nur so viel: Mitgefühl und Empatie gehen an alle raus, die selber in der Phase stecken. Ich zücke mittlerweile meinen Hut vor jeder Mama. Egal ob sie 1 oder 5 Kinder hat.
Zurück zum Schreiben:
Früher machte mich eine saubere Wohnung und aufgeräumte Küche glücklich. Heute macht mich eine lebensfrohe Wohnung glücklich. Herumliegendes Spielzeug sind Teil des göttlichen Plans für uns Mamas, behaupte ich. Zumindest für mich und meine emotionale Reife sind sie es. Sie trotzen meinem Ego, weil es ihnen egal ist, ob ich ein Ordnungssymste habe oder mag, sie liegen trotzdem jeden Tag wieder herum. Habe mich damit versöhnt. Ende der Selbsttherapie.
Früher trug ich gerne Outfits, die gut kombinierten, weder over- noch underdressed waren. Heute trage ich Kleidung, mit der ich sowohl eine Rotznase tragen kann wie auf dem Spielplatz dem Kind beim Treppensteigen behilflich sein kann, ohne dass die Absätze im Sand stecken bleiben.
Bevor ich ein Kind hatte, betitelte ich einen Tag als erfolgreich, wenn ich meine To-Dos weitgehend erledigt hatte, Selbstfürsorge gehabt hatte, ein geregeltes Essverhalten, Sport, etc.... an den Tag gelegt hatte.
Heute ist ein gelungener Tag ein Tag, wo wir viel draussen gespielt haben. Wo wir die Kinderbücher ein paar Mal durchgeblättert haben. Wenn wir einen Turm gebaut haben. Und vor allem: wenn Sohnemann abends müde ins Bettchen geht! Signalisiert es mir doch, dass er genug gespielt, genügend Bindung gehabt hat und sich ausgetobt hat (und ich ebenfalls!)
So, meine Gedanken sind für jetzt erst einmal ruhig geworden. Sohnemann schläft immer noch. Ob ich mich wohl an den Abwasch mache???
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