Samstag, 28. November 2020

Influencer hin und her...

Warum ich im Prinzip (fast) keinen Influencern auf Instagram und Youtube folge? 

Einfache Antwort: Ich möchte keine Produkte präsentiert bekommen, von denen ich nicht wusste, dass ich sie brauche. 

Ok, ganz so einfach ist die Antwort wohl nicht. Ich muss wohl etwas weiter ausholen. 

Wer auf Instagram und Youtube unterwegs ist, kommt nicht an den Profilen der Influencer (zu Deutsch etwa "Beeinflusser") vorbei. Laut Wikipedia  "werden Influencer seit den 2000er Jahren Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Frage kommen." 

Das heißt, sie präsentieren in Fotos oder Videos aus ihrem privaten Leben und benutzten Produkte oder stellen sie vor, die man als Konsument (als "Follower") dann kaufen soll. Möglichst dalli - dazu werden im Foto oder unter das Video auch gleich die Links verpackt, sodass man mit zwei drei Klicks das Produkt online gekauft hat. Das kann ein Hygieneprodukt sein, Kleidung, Backzubehör, technisches Equipment - bis hin zu online Kursen. Alles kann dir ein Influencer verkaufen. 

Mit einem hochqualitativ bearbeiteten Foto oder Video (oder gleich einer Bilderreihe), an dem jemand stundenlang gesessen hat, und das aussehen soll, als sei es nebenher gemacht. Natürlich im perfekten Outfit, im strahlenden Licht und in bester Körperpose, das nur die guten Seiten beleuchtet. Dass du auch ja das Produkt kaufst, ihr wisst schon. 

Mehr dazu demnächst...

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lr 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Influencer

Donnerstag, 26. November 2020

Die Weisheit des Predigers ...

So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk. (Prediger 3, 12+13)

Geniessen können ist ein Geschenk. Gott selbst schenkt es. 

Vor ein paar Tagen besuchten wir als Familie einen verwitweten Verwandten, einen Mann der aus menschlicher Sicht "reich" ist. Aber nicht nur was Besitz angeht, sondern auch was Persönlichkeit angeht. Er besitzt eine Tierfarm und geht schon seit Leben lang seinem Hobby nach: nämlich verschiedene Karren, Kutschen, "buggys" und ähnliches zu bauen und auszustellen. Beeindruckende Persönlichkeit, Ü80, aber noch sehr klar im Kopf. 

Gerade hatte ich in den letzten Tage meiner Bibellese wieder das Buch Prediger in der Bibel gelesen und sann über diesen Vers nach, der so gut zu diesem älteren Herrn passt, denn man merkte ihm an, dass er sein Leben genoss. Sei Hobby, seine Tiere, seine Farm. 

Wie schön, dass Gott auch uns immer wieder liebevoll daran erinnert, das Leben zu geniessen - das zu geniessen, was wir haben. Hier mein Beispiel:

Heute nachmittag regnet es. Ich geniesse es, dem Regen zu lauschen. Nur ein chaqueño wird das verstehen.

Ich backe Erdnussbuttercookies - und geniesse drei Cookies davon zum Terere. Bei Erdnussbutter flippe ich ja fast aus...

Auf dem Wohnzimmertischchen stehen noch zwei Röschen, die ich von einem Schüler geschenkt bekam - die geniesse ich. 

Die kleinen Dinge des Alltags zu geniessen ist ebenso ein Geschenk, dass Gott uns darreicht. Manchmal braucht es eine Entscheidung dafür!


Montag, 23. November 2020

Lied der Woche

How Great Thou Art | Hillsong Church Online

Chorsingen wird neu interpretiert. Chorsingen ist heutzutage nicht mehr hintereinander stehen, sondern nebeneinander. Sich anschauen, gemeinsam singen - nicht nur vorsingen. Keiner steht in der ersten Reihe, keiner "muss" in der zweiten, dritten Reihe verstecken. Eine interessante Entwicklung. Sieht man oft in modernen Chorinterpreationen. 

Unbeding reinhören in diesen altbekannten Klassiker!

Samstag, 21. November 2020

Ich packe aus

 "Und, habt ihr's bald geschafft?" Diese Frage konnte ich die letzten Wochen und Tage nicht mehr hören. Ja, wir haben es geschafft - dieses verflixte Schuljahr. Entschuldigt meinen Ausdruck, aber er kommt aus tiefstem Herzen. 

Es war doch so: Eltern und Schüler hatten die Möglichkeit auszusteigen, aber wir Lehrer hatten diese Entscheidungsfreiheit nicht. Nein, wir wurden am 12. März diesen Jahres ins kalte Wasser geschickt und mussten uns eine Schwimmart aneignen, wie wir den zugefrorenen Fluss (des fast unpässlichen Schuljahres) überqueren wollten. Homeshooling - unterrichten inmitten von social distancing und virtuellen Medien. 

Dass ich mehr als einmal fast soweit war, auch auszusteigen, haben nur meine Liebsten mitbekommen.  Jedes Mal peitsche mich das antrainierte Über-Verantwortungsgefühl an, mit dem man als Lehrkraft mehr schlecht als recht ausgestattet ist. 

Trotzdem merkte man im Laufe der Zeit, dass man gezwungen wurde, sich als Lehrkraft 2020 einige neue Strategien anzueignen. Einige meiner survivals waren: 

1. Die mediale Verfügbarkeit einschränken. Hausaufgaben und Proben trudelten von morgens bis abends in mein Handy. Obwohl wir genaue Angaben gemacht hatten, hielten sich nicht alle Eltern an die Uhrzeiten (aus verschiedenen Gründen.) Mehr als einmal wünschte ich mir, als Lehrkraft eine Berufsnummer zu haben. 

Dass man mit freiem Gewissen dann auch mal für gewisse Zeitspanne am Tag sein Handy ausschalten konnte, bewahrte mich persönlich davor, digital zu verblöden. Jederzeit erreichbar sein ist Fluch und Segen zugleich. Jeder musste da wohl für sich seinen Weg finden. 

2. Es allen recht machen, ist unmöglich. An dem Kühlschrank in meinem Elternhaus hing früher immer ein Aufkleber mit dem Spruch "Es allen recht machen zu wollen, ist der beste Weg, um selber unglücklich zu werden". Wie war! 

In einem Jahr, wo keiner wusste, was noch Wahrheit und was mediale Aufbauscherei war und ist, wusste ich als Lehrerin an manchen Tagen nicht, wem kann ich es noch recht machen und wer kommt zu kurz. Alle Meinungen sollten ja toleriert werden. 

Ja, ich gestehe, es sind Schüler dabei zu kurz gekommen. Ja, es sind Themen oberflächlich oder gar nicht behandelt worden. Ich stehe dazu. Es ging einfach nicht anders. Punkt. Wir dürfen uns da selber auch nicht runtermachen. Auch als mehr zum Ende des Jahres hin Ideen kamen, was man noch machen könne, um das Jahr abzurunden (von Seiten der Eltern), sagte ich irgendwann: "Stop!". Wir können jetzt nicht mit aller Wucht aufholen, was in 8 Monaten nicht gefördert wurde an Klassengemeinschaft. Lasst uns jetzt langsam einen Punkt machen und das Ungelöste aushalten." 

3. Von zuhause aus arbeiten ist Last und Lust zugleich (um nicht zu sagen; Segen und Fluch zugleich). Wo wir anfangs noch froh darüber waren, als Lehrkraft auch mehr zuhause sein zu dürfen, wurde es mit den Wochen zunehmend schwieriger. Tausend Dinge verschaffen einem zuhause Ablenkung. Angefangen von der Waschmaschiene bis hin zu indigenen Arbeitssuchenden und Bettlern an der Tür. Wie man es schafft? Keine Ahnung. Ich habe kein Patentrezept entwickelt. Ich habe versucht, einen Tag auf einmal zu nehmen. Und mir immer wieder den Timer zu setzen für gewissen Arbeiten. (Ihr wisst schon: mein Timer ist mein Freund im Haushalt, grins!)

Es gäbe noch viel zu sagen. Aber ich setze hier mal einen Punkt. Diese Zeilen aufzuschreiben hat mir geholfen, das Ganze innerlich zu verarbeiten und meinen Gefühlen einmal freien Lauf zu lassen. Jetzt brauche ich dringend Abstand. Abstand von meinem Smartphone, Abstand von Eltern und Schülern, Abstand von den unzähligen neuen Anforderungen. Ferien!

lr

Donnerstag, 19. November 2020

Brokkoli im Tiefkühlfach und andere gesunde Ideen

Gesunde Ernährung für die Familie muss nicht kompliziert sein. Damit man auch nicht dauernd Diskussionen mit den Mitessern ausfechten muss - nichts sagen, einfach tun!

In den Guiso (traditioneller paraguayischer Eintopf) einfach ein paar geriebene Mohrrüben dazugeben oder zwei Hände voll gewürfelten Kürbis, samt Zwiebeln und einer Knoblauchzehe. So hat man auch gleich eine gute Portion Gemüse zur Mahlzeit. (Ich mach soviel Gemüse in meinen Guiso, das ich schon keinen Gemüsesalat mehr dazu brauche. Spart Zeit!)

Brokkoli ist ja einer der Kings unter den Gemüsesorten. Ich mag den gerne "blanchiert", also kurz einmal im kochenden Wasser geschwenkt. Mit etwas Dressing und voilá - eine gute Portion Gemüse zur Pizza. Auch gebe ich den gerne bei Nudelaufläufen und Suppen bei. 

Ich kauf immer tiefgefrorene Packungen. So hab ich immer frischen Brokkoli vorhanden und spare noch Zeit, da ich die Röschen nicht noch putzen und schneiden muss. 

Von einer Freundin bekam ich vor einiger Zeit den Hinweis, am Wochenende statt eines traditionellen Cakes/Kuchen einfach einen groβen Obstsalat zu schnippeln. Vielen Dank, liebe XY für den Tip. Mach ich seitdem immer wieder gerne. Obstsalat schnippeln ist ja etwas mehr Aufwand, hält sich aber gut für zwei Tage, wenn man nicht Banane dazugibt. Einfach oberlecker!

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Montag, 16. November 2020

5 Dinge, dir mir gerade gut tun

Was tut dir im Alltag gut? Das Leben besteht ja aus vielen ganz normalen Alltagstagen mit einzelnen Höhepunkten - jedenfalls 2020 streut es bei uns nur sehr mickrig an Höhepunkten. 

Folgendes tut mir im Alltag gerade gut. 

Morgens ein Glas warmes (heiβes) Wasser trinken. Wenn ich das Wasser für den morgendlichen Mate aufkoche, fülle ich davon ein Glas warmes Wasser ab und versuche es noch vor dem Mate in mehreren Schlücken zu trinken. Tut meiner Verdauung am Morgen einfach sehr gut. Warmes Wasser passiert den Magen ja bekanntlich schneller als kaltes (das Wasser braucht nicht erst auf Körpertemperatur aufgewärmt werden) und regt den Stoffwechsel und die Darmfunktion an. 

Seilspringen: (Ha!). Ich kaufte mir vor einigen Monaten ein Seil, denn als Kind hab ich viel und gerne Seil gesprungen - viele Minuten lang. Aber jetzt als Erwachsene schaff ich knapp 30 Sekunden, dann bin ich aus der Puste und das Seil auch. Aber es gibt (besonders) am Morgen dem Körper einmal so einen Energiekick, um zu starten. Versuche gerade, mir dabei eine für mich passende Routine zu entdecken.

Ein paar gute Podcast und Predigten via Youtube und Spotify hören. Mein Favorit ist schon lange der österreichischer Prediger Hans Peter Royer (im Youtube gibt es viele Predigten von ihm). Hier auch eine Vortragsempehlung von Veronica Smoor, ein Bloggerin und Autorin, die mit ihrem Vortrag "Slow  down - Wege der Entschleunigung" mir aus dem Herzen spricht. Slow Down - Wege der Entschleunigung. Momentan mag ich nicht so sehr im Alltag Musik nebenbei hören, es lenkt mich zu sehr ab. Ich geniesse neuerdings auch öfters die Ruhe und Stille und  muss mich nicht immer berieseln lassen.

Den Timer meiner Instagram-App auf 10 Minuten stellen. Punkt. Keine weiterern Erklärungen nötig. 

Backen. Backen. Backen. Aus Freude am Prozess und an den strahlenden Augen meines Mannes, wenn es wieder etwas neues zum Probieren gibt. Aktuell habe ich ein Weizenbrötchen-Rezept (Youtube: Thomas kocht - Kanal.) probiert. Ist noch Luft nach oben, macht aber mega Spaβ. ;-) 

Was tut dir gerade gut? 

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lr


Montag, 9. November 2020

Wie isst man einen Elefanten?

Ganz einfach: Man zerlegt ihn Stück für Stück!

So ergeht es mir heute mit meinem Haushalt. Nach einem erfüllten und getakteten Wochenende bleibt am Montag die Hausarbeit als Nachspiel. Gäste am Wochenende brachten mir stapelweise schmutziges Geschirr und Wäsche, Stehrümpchen hier und dort - mich verlieβ der Mut schon morgens beim Austehen.  Wie sollte ich dem heute Herr werden? 

Ich dachte an dieses Sprichwort: Wie isst man einen Elefanten? Ganz einfach: Stück für Stück. 

Für die Montagmorgens-Unordnung heiβt es für mich: Ich teile die Hausarbeit ein. 

Entweder stelle ich den Timer auf 5 oder 10 Minuten und versuche erstmal soviel wie möglich zu schaffen in dem Zeitrahmen. Oder ich suche mir eine beliebige Zahl aus (heute war es bei mir die Zahl 20) und bringe dann 20 Dingen an ihren Ort zurück. Das setzt dem Gehirn einen Rahmen. Nach 20 aufgeräumten Dingen sieht man einen ersten Erfolg und macht dann einfach weiter mit den nächsten 20 Dingen. 

Mir hilft es auch, während der Hausarbeit einen Podcast zu hören. Da schweifen die Gedanken zu einem interessanten Thema und ich arbeite quasi nebenbei aber doch gezielt. Hier einige meiner Podcastempfehlungen: 3 Podcast, die ich empfehlen kann

Hausarbeit nimmt gefühlt nie ein Ende. Wir brauchen immer wieder positive und erneuernde Gedanken, die uns ermutigen, weiterzumachen. 

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Samstag, 7. November 2020

Gott kommt zu uns Frauen

Folgende Gedanken habe ich vor langer Zeit mal im Netz gelesen. Ich habe die Autorin bis jetzt nicht gefunden, bin aber offen für Hinweise. 

"Hast du jemals bemerkt, wie in der Bibel Männer immer in die Berge steigen, um mit dem Herrn zu kommunizieren? Doch in der Bibel hören wir kaum jemals von Frauen, die in die Berge gehen.

Aber wissen wir warum?
Weil die Frauen zu beschäftigt waren das Leben am Laufen halten; Sie konnten Babys nicht verlassen, Essen, Häuser, Brände, Gärten,und tausend Verantwortungen, um den Aufstieg in die Berge zu schaffen!
Ich sprach neulich mit einer Freundin und sagte: "Ich fühle mich, als wäre ich nie ′′ frei ′′ genug aus meiner Verantwortung herauszutreten, mich an einen ruhigen Platz zu setzen. Ich will doch auch mit Gott reden."
Ihre Antwort hat mich auf den Boden gebracht: "Deshalb kommt Gott zu Frauen. Männer müssen den Berg besteigen, um Gott zu begegnen, aber Gott kommt zu Frauen, wo immer sie sind."
Ich denke seit Wochen über ihre Worte nach und habe meine Schriften durchsucht um zu sehen, dass das, was sie gesagt hat, wahr ist.

Gott kommt in der Tat zu Frauen wo sie sind, wenn sie ihr Gewöhnliches tun, in ihrem Arbeitsalltag.
Er trifft sie am Brunnen wo sie Wasser für ihre Familien schöpfen, in ihren Häusern, in ihren Küchen, in ihren Gärten.
Er kommt zu ihnen während sie neben Krankenbetten sitzen, während sie gebären, während sie ältere Menschen pflegen, und während sie notwendige Trauer-und Begräbnisrituale durchführen.
Sogar am leeren Grab, Maria war die erste, die Zeuge der Auferstehung Christi war,
Sie war dort, weil sie die weibliche Aufgabe erledigte, den Körper Christi richtig auf die Beerdigung vorzubereiten.
In diesen scheinbar irdischen und gewöhnliche Aufgaben, fanden sich diese Frauen in der Bibel von Angesicht zu Angesicht der Göttlichkeit.
Wenn du also - wie ich - jemals merkst, dass du nicht so viel Zeit hast, mit Gott in den Bergen zu verbringen, wie du es gerne hättest: Denk dran, Gott kommt zu Frauen.
Er weiß, wo wir sind und was wir tragen.
Er sieht uns, und wenn wir unsere Augen und unsere Herzen öffnen, werden wir ihn sehen, selbst an den gewöhnlichsten Orten und in den gewöhnlichsten Dingen.
Er lebt. Und er nutzt eine Zeit wie diese, um mit Frauen auf der ganzen Welt zu sprechen."
Unbekannte Verfasserin.

Ermutigen Worte für uns Frauen, die den Alltag und den Familienhaushalt am Laufen halten.
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lr

Mittwoch, 4. November 2020

Lied der Woche: Leben mit Sinn und Seele


Ich finde es immer wieder interessant, dass so viele Menschen im WhatsApp Status Lieder posten, die sie inspirierend finden. Es gibt in der Tag unzählige gute Lieder, die uns ermutigen und aufbauen können. 

Hier mein Liedtipp für diese Woche. Im Refrain heißt es: 

Vor dir sind 1000 Jahre so flüchtig wie ein Tag,
doch Sekunden werden Ewigkeit in dir.
Heute ist der Tag des Heils, du rufst uns heraus
zum Leben im Jetzt und Hier.
Wir sollten stets bedenken, das wir sterblich sind,
wir leben nicht für immer im Moment.
Mensch, werde klug, damit du Hoffnung gewinnst
zum Leben mit Sinn und Seele.



Montag, 2. November 2020

Wer zuerst lacht, hats verstanden!

So lautete ein Podcast-Titel, den ich letzt hörte. Hier der Link: https://bodyspiritsoul.podigee.io/33-neue-episode

Nun, am Sonntag gab es Grund zu lachen. Vor einigen Wochen hatten wir eine Einladung erhalten, auf der stand "Wir feiern ein Fest", plus Datum, Uhrzeit und Ortsangabe. So weit so gut. Brav hatten wir wie angefordert uns auch angemeldet. 

Nur, dass es sich bei dem Fest um eine Hochzeit handelte, davon hatten wir nicht so recht eine Ahnung. Es hatte einmal indirekt geheißen, es sei eine Nach-Hochzeit im lockeren Rahmen. Ich hatte mich also "locker" angezogen: Jeanshose, Oberteil (nicht das schickeste) und ein paar niedrige Schuhe. Nichts besonderes. Es sollte ja auf Klappstühlen gessessen werden. Auch mit Makeup und Haar hatte ich es diesmal "locker" gehalten (wo ich es sonst geniesse, mich für eine Hochzeit schick zu machen!) 

Als wir am Festort ankamen, blieb mir fast die Spucke weg. Es war eine klassiche Outdoor-Hochzeit! (nur ohne Trauung, denn das Paar hatte in der Pandemie-Zeit im kleinen Rahmen schon die zivile Hochzeit gefeiert.) 

Dekoration, Lampions, Tische, Braut und Bräutigam im Kleid und Anzug, Verwandte in Kleidern, Blumenmädchen, Fotograf, Festessen - alles passte ... und ich in verwaschenen Jeanshosen.  Mit einem Oberteil, dass schon einige Spuren hinterlassen hatte. Ich schämte mich in Grund und Boden. Das musste ich erst verdauen. Mir war nicht nach Lachen zumute. Aber doch musste ich innerlich lachen. 

"2020 kann uns nichts mehr anhaben, dieses Jahr ist alles möglich", so drückte meine Freudin es aus, die mit mir im gleichen Boot saß. 

Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als über sich und die Situation zu lachen. Wir konnten nichts dran ändern. Wir werden diese Hochzeit wohl nie vergessen. Genossen haben wir sie trotzdem, denn die Atmospähre war toll. Das Brautpaar strahlte so viel Glück und Freude aus, da konnte man sich einfach nur freuen. 

(Aber dazu gelernt habe ich, beim nächsten Mal doch noch einmal nachzufragen, um welche Art "Fest" es sich handelt.)

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lr

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Brauchst du auch hin und wieder Motivation?